Nahverkehr

U-Bahn fahren ist doch schön… Unter anderen Umständen vielleicht. Momentan liegt Metro: Last Night von Deep Silver im Handel. Der zweite Teil aus der Romanumsetzung von Dmitry Glukhovsky scheint spielenswert zu sein, obwohl es sich um um einen First-Person-Shooter mit „Moralentscheidungen“ handelt von denen die Konsolen in letzter Zeit überflutet werden.

Die Story: das Moskauer Untergrundbahn-Netz ist so angelegt, dass es als Bunkersystem für einen etwaigen Atomkrieg dienen kann. Der Notfall tritt ein, da die Erde von einer ausserirdischen Spezies besucht wird und nur durch das Zünden mehrerer Atomsprengköpfe und den damit verbundenen Exodus aufgehalten werden kann . Dies jedenfalls ist die Vorgeschichte und das Ende aus dem ersten Teil (es handelt sich dabei jedoch um ein folgenschweres Missverständnis, denn eigentlich sind die Ausserirdischen ganz nett und wollen nur spielen).

Egal. In der Rolle des Helden von damals, dem vermeintlichen Retter der Menschheit (und gleichzeitigen Zerstörer der Erdoberfläche) betritt der Spieler die Szenerie. Innerlich geplagt, da er als Einziger um den Umstand weiß, dass die Aliens eigentlich mit friedlichen Absichten auf die Erde gekommen sind. Und siehe da, es gibt nicht nur auf Seiten der Menschheit Überlebende (unter der Erde), sondern auch bei den Ausserirdischen (an der Oberfläche). Und als hätten erstere nicht schon genug soziale Probleme miteinander öffnet irgend so ein Idiot (der Spieler) lustigerweise auch noch den einzigen Zugang zum Metrosystem…

Schönes Setting und neben den ganzen Endzeit-Trailern noch ein kleines Guerilla-Filmchen im Stile des Halo-Trailers von – ach ich weiß nicht mehr welches Jahr das war – den ich euch nicht vorenthalten wollte. Nicht so gut wie der angesprochene Film von damals, aber nett gedacht.

Game of the Generation?

bald ist es da. the last of us.

heute fiel das review embargo der presse. auf metacritic liegt die durchschnittswertung derzeit bei 95. stolze 24 tests geben dem „citizen kane moment of gaming“ (empire online) eine perfekte wertung. sogar das edge magazine – bekannt für seine kritischen wertungen gibt 10/10 punkten. das ist in 20 jahren das 15. spiel mit einem perfekten score!

man nennt es „das beste spiel auf der ps3“, wenn nicht sogar „das beste spiel dieser generation“. ist es vielleicht auch das letzte seiner art? der leuchtturm einer generation? der krönende abschluss einer spielära, welche ende diesen jahres mit der ps4 in ein neues zeitalter anbricht?

naughty dog scheinen es geschafft zu haben. zum einen die unbändige starke hardware der ps3 gezähmt und trotzdem story & gameplay ins schwarze getroffen zu haben.

ich bin mehr als gehyped – und mehr als verängstigt. wo ich doch keine survival horror spiele spielen kann. ein game, so brutal wie der kellerhund. ich muss es aber spielen. wie kann ich es nur auslassen, das letzte seiner art?

Angeln im Rotke-Style

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Der Tag ist noch sehr jung, genaugenommen befindet er sich mitten in seinem Embryionalstadium. Die See liegt unberührt, keine Menschenseele ist unterwegs. Keine Menschenseele? Das stimmt nicht ganz.

Der alte Bob sitzt schon seit Stunden nahezu unbeweglich in seinem Ruderboot. Eine leichte Brise wiegt die Tentakel seiner Quallenmütze sachte hin und her…

Rotkes angeln anders als der Rest der Welt. Entweder gehen sie auf die Suche nach einem sagenumwobenen Riesenhecht, der in irgendeinem kanadischen Gewässer hausen soll. Oder sie sitzen wie Bootsvater Bob stundenlang einfach nur da und warten auf den ersten Biss. Naja, stundenlang ist etwas übertrieben. Es gibt ja noch die Kettensäge. Und den Toaster. Und die Bowlingkugel. Und die Twin-Uzi. Und alles geht ganz schnell.

Eine Angelrunde beim Rotke-Angeln, oder auch Ridiculous Fishing besteht aus drei Teilen. Zuerst wird der Haken an einer Schnur ins Wasser gelassen. Wir weichen den Fischen auf dem Weg nach unten aus, denn es geht um Tiefe. Und ich rede hier von tiefer Tiefe. Wir wollen dahin wo es dunkel wird. Dahin wo die dicken Brocken wohnen.

Hat dann was angebissen, beginnt der zweite Teil, es geht wieder nach oben und auf dem Weg wird eingesammelt was die See so hergibt. Nur keine Gelee-Kollegen, oder dieser blaue, dicke Onkel der so viele Kinder ausspuckt.

An der Wasseroberfläche angekommen wird das ganze Paket Meeresbewohner dann zunächst einmal hoch in die Luft geschleudert. Und dann beginnt der eigentliche Rotke-Spaß: Teil drei.

Mithilfe einer Handfeuerwaffe (oder auch zwei) wird der Fang professionell zerlegt. Wobei es Quallen und Glibschviecher zu meiden gilt. Die Überreste bringen Geld, das im Shop gegen nützliche Utensilien eingetauscht werden kann (z.b. die oben bereits erwähnte Kettensäge, angehängt an die Schnur sorgt diese für reibungslosen Tiefgang).

Herrliche Musik, Grafik, Getier und eine formidable, ausgewogene Spielbarkeit. Das alles für 2,69 ohne jeglichen InApp-Geldmacherscheiß.

Fazit: Ridiculous Fishing ist Pflicht.

Und ich sech noch: Muddern, giv dat Kind keen Fisch.