Nächster Wurf von Midway: Wheelman. Dieses Mal mit Vin Diesel am Start. Der kommt dann noch einmal mit dem neuen Riddick’s Chronicles von Atari im Mai, siehe unten. Die Spiele sehen viel besser aus als erwartet, aber mal abwarten…
(The Chronicles of Roddick: Assault on Dark Athena hat in Deutschland keine Jugendfreigabe, falls es ein Problem sein sollte den Trailer hier zu zeigen, soll der rotke Justiziar sich bitte melden, oder den Trailer via „bearbeiten„-Funktion aus dem Beitrag entfernen).
Gestern kurz in Wheelman reingeschnuppert. Die Demo gibt es ab nu im Xbox Live und nächte Woche im PSN. Der Release der Vollversion ist Ende März 2009 für PC und Nextgen Konsolen.
Kurzes Fazit zu dem was ich gesehen habe:
Von der Aufmachung ähnelt das Spiel verdammt sehr den ersten GTA Teilen auf der PS2. Protagonist Vin Diesel alias Irgendein Name, den ich grad vergessen habe, der aber auch egal ist arbeitet als undercover Agent in Barcelona und muss sich das Vertrauen der 3 Gang-Leader der Stadt erschleichen.
Das geschieht natürlich indem der Reihe nach Missionen für diese erledigt werden (Fahre Päckchen von A nach B, fahre den Dingsda von C nach D, etc pp). Zudem gibt es noch eine ganze Reihe von Sidemissions, die by the way freigespielt werden, die immer einer der vier (fünf?) Kategorien angehören: Kurier („Hot Potatoe“ – fahre Päckchen), Jagd (jagen und sich entledigen eines Gegners), Flucht (zur Abwechslung wird man selber gejagd), Rennen und ähm Strassenschlacht? Irgendwie so.
Die Stadt Barcelona ist generell eine offen Karte zum drin herum tummeln. Je nach Spiel-Fortschritt werden Stadtteile freigeschaltet, bis am Ende die ganze Stadt zur Verfügung steht. Die Stadt ist nicht originalgetreu nachgebaut, lediglich im Groben, sprich die auffälligen und wiedererkennbaren Bauten und „Landmarks“ sind an Ort und Stelle, der Rest ist verständlicherweise dem Gameplay untergeordnet. Nicht das einzige Mal, dass das Gameplay regiert.
Während den Missionen ist meist eine konkrete Route vorgegeben, mit ein, oder zwei Alternativstrecken, oder Abzweigungen, vor allem wenn es um Verfolgungsjagden geht. Oder ein Teil der Stadt ist offen und wird geschickt durch Polizei, oder Baustellen abgeschirmt. Wieder einmal ist das Gameplay Schuld, denn man wollte von Entwicklerseite die Story vorantreiben und den Spieler nicht „verlieren“.
Der Hauptunterschied zu GTA ist – neben der GTA-typischen Gesellschaftskritik, die entfällt hier – der Hauptaugenmerk auf den Auto-Verfolgungsjagden. Die Entwickler haben sich „die besten Auto-Verfolgungsjagden aus den besten Auto-Verfolgungsjagd-Filmen aller Zeiten“ herausgesucht und in das Spiel gepackt. Resultat ist eine eigene Car-Melee-Engine und viel verbogenes Blech. Während man also durch die Gegend fährt rammt und schrottet man verfolgende Fahrzeuge, ab und an kurz unterbrochen von „cineastic cuts„, sprich schön anzukuckenen, gerenderten Explosionen, Unfällen, etc.
Dazu wird ordentlich geballert. Sobald der Special-Balken durch ordentliches Auto-Schrotten gefüllt ist, kann eine art Bullet-Time aktiviert werden, in der je nach Fahrzeug in Zeitlupe Tanks, Fahrer, Reifen anderer Strassenverkehrsteilnehmer ins Visier genommen werden können.
Während einer Verfolgungsjagd können Fahrzeuge mithilfe einer ausgefeilten Air-Jack technick gekapert, bzw gewechselt werden. Vin springt einfach von seinem alten auf ein neues Vehikel, befürdert den armen ahnungslosen Fahrer hinaus und setzt seine Jagd fort. Spart Zeit.
Je nachdem wie erfolgreich eine Mission abgeschlossen wurde (Rang S, A, B, C) können eigene Fähigkeiten verbessert werden, ein leichter Touch von RPG.
Es gibt nur wenig on foot action, wohl auch hauptsächlich weil es keine Nahkampf-Engine für Prügeleien gibt. Ein bisschen geballert werden, darf allerdings auch zu Fuss und hier erinnert die Steuerung wieder sehr an GTA.
Während die Stadt wirklich hübsch daher kommt bleiben die eher unbelebten Strassen auffällig. Auch hier wurde dem Gameplay Vorrang eingeräumt, denn zu belebte Strassen hätten die Missionen und das Geballer erschwert und Auto-Kämpfe behindert. Immerhin ist die Fülle an Verkehr wohl dynamisch, so dass bei unterschiedlichen Missionen unterschiedlich viel Verkehr am Start ist, vielleicht habe ich nur die dünn besiedelten erlebt. Die Passanten sind zudem sehr passiv und fluchtanfällig. Wird irgendwo geschossen hauen sie meist ab. Ab und an bleibt allerdings auch mal jemand lethargisch in der Schusslinie stehen. Ist ja auch schwer da die Orientierung zu behalten.
Ein wenig irritierend empfand ich auch die begrenzte Anzahl an unterschiedlichen Autotypen, wenn ich richtig verstanden habe sind es nur etwa 18 bis 20 verschieden. Das fänd ich schon sehr, sehr wenig. Immerhin sollen alle mit unterschiedlichen Fahr,- und Kampfeigenschaften ausgerüstet sein. Ein Truck hat demnach hohe Melee-Power und ist kaum von der Strasse zu rammen, während man ihn durch gezielte Schüsse leicht ausser Gefecht setzen kann und er selbstredend ein schwerfälliges und langsames Gefährt darstellt. Das Motorrad dagegen ist leicht und schnell, einfach abzudrängen, aber man hat eine tolle 360 Grad Rundumsicht zum Schiessen.
Neben der Blechaction und ein bisschen Geballer hält sich die Gewaltdarstellung auf amerikanischem Actionfilm-Niveau. Es fliesst kein Blut, auch die Abgänge der Gangster von Ihren fahrbaren Untersätzen in Zeitlupe sind gegen Shooter-Genre-Konkurrenten eher friedlich.
Die Audio-Umsetzung würde ich mal als ok bezeichnen. Die Geräuschkulisse stimmt. Vin Diesel hat seine Synchronstimme, der Rest ist ordentlich, aber nicht herausragend. Man sollte sein System eh auf englisch stellen…
Es gibt nur einen Schwierigkeitsgrad, die Sidemisssions und extra Sammelobjekte, goldene Löwen, die in der Stadt verteilt sind und ein paar versteckte Sprünge sollen den Hardcore-Gamer zufrieden stellen.
Was bleibt ist ein flüssig zu spielendes Zwischending aus GTA, Driver, Need for Speed, Spyhunter, Burnout, der Pate, Saints Row. Kein Killer, aber eventuell 30 Stunden lockerer Unterhaltung. Ob das das Geld wert ist?