Theorien um den Kopfstoss von Zidane

via tagesschau.de

Spekulationen nach WM-Finale
Was war nur mit Zidane los?
Ganz schön gemein, was nun landauf, landab über Frankreichs Fußballspieler Zinedine Zidane geschrieben wird. Dabei könnte es sich bei seinem Platzverweis im WM-Finale um ein grandioses Missverständnis gehandelt haben. Beging Zidane womöglich gar keine Tätlichkeit, als er seinen Kopf in den Oberkörper von Italiens Abwehrspieler Marco Materazzi rammte? Wollte er nur helfen oder spielen? tagesschau.de hat sich auf die Suche nach Erklärungen gemacht.

Nicht warten, bis der Doktor kommt
Aus medizinischer Sicht könnte es sich um einen Erste-Hilfe-Einsatz gehandelt haben. Notfall-Teams kennen das so genannte Heimlich-Manöver, auch Heimlich-Handgriff genannt. Er wird eingesetzt, wenn Erstickung durch einen Fremdkörper in den Atemwegen droht. Dann wird mit der Faust massiver Druck auf den Oberbauch ausgeübt, um den Gegenstand wieder hinaus zu pressen. Hatte Gegenspieler Marco Materazzi also in der Pause ein Panino verschluckt, das Zidane ganz selbstlos wieder aus der Luftröhre herauskatapultieren wollte?

Schönes Haar ist ihm gegeben
„Zizou“ leidet, wie viele andere Männer, unter kolossalem Haarausfall. Ein Gegenmittel ist noch nicht erfunden, aber es kursieren die verrücktesten Ideen – etwa, dass die Zufuhr von männlichen Hormonen zu mehr Pracht auf der Platte führt. Nicht auszuschließen ist deshalb, dass Zidane das dringende Bedürfnis verspürte, seine Haarwurzeln zu stimulieren, indem er sie an einem mit viel Testosteron getränkten gegnerischen Trikot rieb.

Schmutzige Trikots müssen nicht sein
In der Beschaffenheit von Materazzis Trikot könnte eine weitere Erklärung liegen. Abwehrspieler wie der Italiener müssen oft foulen und grätschen. Häufig ist ihr Leibchen hinterher arg verschmutzt. Das sieht unästhetisch aus und bereitet dem Zeugwart arge Mühe. Es könnte deshalb sein, dass der ordnungsliebende Zidane einen hässlichen Fleck auf dem Trikot seines Gegenspielers entdeckt hatte und sich Sorge um das Erscheinungsbild der Fußballer insgesamt machte. Deshalb entschloss er sich, die Verschmutzung schnell herauszurubbeln – mit seinem Kopf. Eine fatale Fehlentscheidung: Nicht der Fleck ging raus, sondern der Meister Proper aus Marseille.

Ich will doch nur spielen
Eine ganz andere Interpretation hält die Tierwelt für uns parat. Hundehalter wissen: Wenn die vierbeinigen Freunde ihre Sympathie und ihren Spieltrieb zeigen wollen, reiben sie ihre Schnauze an Herrchen oder Frauchen. Zidane wiederum hat lange in Italien gespielt, dürfte also eine gewisse Verbundenheit mit Land und Leuten hegen. Wollte er dem müde wirkenden Abwehrrecken zeigen: Ich hab dich lieb, spiel bitte weiter mit mir?

Wie wär’s mit einem Tänzchen?
Überhaupt darf man den Spieltrieb bei Fußballern nicht unterschätzen. Womöglich wollte Zidane spontan eine Brücke zwischen Rasensport und Eiskunstlauf schlagen. Denkbar also, dass er hoffte, Materazzi würde ihn – wie beim Paarlauf – rechtzeitig an der Hüfte fassen und ein-, zwei oder dreimal um die Schulter wirbeln – der „Zidaneberger“ wäre geboren gewesen und hätte beiden Spielern große Sympathiewerte eingebracht.