Hope

Da saßen wir also. Vier Nerds im Kino, kurz nach Weihnachten, verrotzt und derart vollgestopft mit Pop-Kultur-Emotionen, dass es uns allen die Sprache verschlug. Etwa eine Stunde, bevor unsere Vorstellung begann, verstarb Carrie Fisher. Ich war der einzige der vier Nerds, der bereits wusste: Dieses Ereignis kommt zu einer schrecklich perfekten Zeit.

Jyn

Die Repro-Version (letzter Status) des ROUGE-ONE-BEITRAGES ist keine Filmkritik, kein »Review«, er ist viel eher zu einem Liebesbrief an eine weit entfernte Galaxie vor langer, langer Zeit geworden. Ich fasse mich kurz. Der letzte Auftritt von Darth Vader in ROGUE ONE war der Moment, der mir den Begriff der »Traumfabrik« ins Gedächtnis rief. Ich habe mich gefragt: Wie ist es denn bloß möglich, dass so eine Figur einen solch wahnwitzigen Bekanntheitsgrad erreichen konnte? Dieser völlig übertriebene Antagonist mit Plastik-Tupper vor der Leder-Brust, einer Totenkopf-Asthma-Maske und Strangulier-Zauberkräften? Hä? Er war der erste Charakter, den George Lucas für seine Welt entwickelte. George besuchte die Premiere von A NEW HOPE nicht einmal, sondern fuhr stattdessen mit Spielberg nach Hawaii in den Urlaub, so sicher war er sich, dass der Film floppen würde. Joa… Das war wohl ein Irrtum.

Jetzt, 40 Jahre und siebenhundertachtzigbilliarden Dollar später taucht Vader in Film Nummer 8 auf, ganz am Ende, und die gesamte Kino-Welt stöhnt vor Ehrfurcht. Das letzte Drittel von ROGUE ONE ist ein Geschenk. Es ist die perfekte, Film-gewordene Wunscherfüllung des kleinen Tippi-Jungen, der über drei Jahrzehnte hinweg seinen Wunschzettel schrieb. Ich liebe es so doll. Ich liebe John Williams so doll. Erinnert Ihr Euch an die Szene in Pixars RATATOUILLE, als der strenge und freudlose Restaurant-Kritiker Anton Ego das Ratatouille kostet und sein Gemüt darauf hin »im Kern erschüttert« wird? Der Geschmack der Mahlzeit katapultiert ihn zurück in seine Kindheit, in eine Zeit, in der es praktisch keine Sorgen gab, und wenn doch, dann konnten sie mit diesem Essen einfach weggefegt werden. Ganz genau so konnte ein STAR-WARS-FILM meine Probleme wegfegen. Wieder und wieder. Warum ich den Film liebe? Weil er mir genau dieses Gefühl gibt. Meine Wahrnehmung ist konditioniert. Eine Rebellenflotte, die den Hyperraum verlässt und über dem Schildgenerator eine gepflegte Bambule anzettelt macht mich einfach wunschlos glücklich.

Und ich glaube, das wird sie mein Leben lang tun. <3

3 Gedanken zu „Hope“

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