»That Had To Hurt!«

Moor2012

Ihr Lieben!

Seit der letzten Spannungsspitze im Kraftwerk nahe Bad Bederkesa sind nun mehr unglaubliche 182 Tage vergangen. Exakt die Hälfte eines Jahres! Ich schlage vor, dass ein Termingesuch für den rücksichtslosen Konsum gewaltverherrlichender Medien eingereicht wird, um rechtzeitig mit den Planungen beginnen zu können.
Zwar herrscht draußen noch keine moorige Stimmung, doch bedenkt, wie rasant die ersten 182 Tage des rotke-Jahres an uns vorbeigerauscht sind!
Nicht, dass dieses Jahr wieder Fernseher gekauft werden müssen…

»And you’re targeted!«

Moor2012

Dantes Epic Yarn ± Kirbys Inferno

Als ewiger Plattformer komme ich nach einem Konsolen-Wochenende nicht umhin, folgenden Umstand zu bemerken: Mein Verlangen nach Videospielen ist herrlich ambivalent; und heute wollen wir uns das an zwei konkreten Beispielen einmal ansehen.

Auf der einen, der zerstörerischen Seite, auf der Seite meiner inneren Katharsis haben wir den Titel »Dantes Inferno«, auf der anderen, der friedlichen, vollkommen harmonischen Seite haben wir den Titel »Kirbys Epic Yarn«. Zwei Spiele, die unterschiedlicher nicht sein könnten, mir aber dennoch (oder gerade deswegen) beide irrsinnig viel Freude bereiten.

»Dantes Inferno« ist das genaue Gegenteil von »Kirbys Epic Yarn« und bis auf das Element der Spielfigur, die es mit dem Ziel das Ende des Spieles zu erreichen durch eine Spielwelt zu steuern gilt, haben diese Titel nichts, aber auch wirklich gar nichts gemeinsam.

Dante

Grob zusammenfassen lässt sich »Dantes Inferno« etwa so: Dante, ein gefallener Kreuzritter, schnetzelt sich mit ausgesprochen opulenter Gewaltbereitschaft durch alle 9 Zirkel der Hölle, um Beatrice aus den Fängen von Luzifer zu befreien. Auf seinem Weg begegnen ihm der 50 Stockwerke hohe, dreiköpfige Cerberus, gigantische, nackte Kleopatra-Huren, aus deren Brustwarzen tote Zombie-Babys mit Messern anstelle von Händen schlüpfen, verdammte Selbstmörder, die für den Rest der Ewigkeit aus ihren Augen bluten, kurz gesagt: Da geht’s aber mal so richtig zur Sache.
Und Tippi freut sich! Die sensationell butterweiche Spielbarkeit, eine perfekte Inszenierung und der gewaltige Ideenreichtum lassen Tippis Spieler-Herz höher schlagen.

Kirby

Grob zusammenfassen lässt sich »Kirbys Epic Yarn« etwa so: Kirby will eine schmackhafte Tomate futtern, als ihn der böse Zauberer Grimmgarn in einen Faden verwandelt. Kirby muss nun mit seinem neuen Freund Prinz Plüsch Stoffland davor retten, vollständig von Grimmgarn ›aufgerippelt‹ zu werden. Willi Webstuhl, ein untergebener und höflicher Bürger aus Filzingen hilft auch noch mit. Genau wie Dante durchquert auch Kirby jede Menge Gebiete, aber es sind nicht Hass, Gewalt, Verrat, Wollust, Völlerei und Habgier, sondern eher das Knopfknospental, das Hurraland, Frostfadenheim und der Schokobahnhof. Kirby stirbt auch nicht, wenn er in einen Abgrund stürzt, sondern wird von einem Knopf mit Flügeln aufgefangen und sanft zurück auf dem weichen Stoff-Boden abgesetzt. Nur ein paar Perlen büßt er ein.
Und Tippi freut sich! Die sensationell butterweiche Spielbarkeit, eine perfekte Inszenierung und der gewaltige Ideenreichtum lassen Tippis Spieler-Herz höher schlagen.

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Videospiele sind einfach fantastisch.