Summon Thy Scyth

»Long ago, the lands were untaimed and roamed by legendary adventurers.«

Einer von diesen Abenteurern bin ich. Und ich schulde meinem nyck schon seit dem 3. Februar vergangenen Jahres einen kleinen Bericht darüber! Den zweiten DLC von Shovel Knight nutze ich jetzt dafür. Immerhin bin ich ein

zertizifiert

Specter Of Torment war für 3DS-Nutzer in Europa als letzte aller Versionen fertig, alle anderen Konsoleros und auch alle anderen Regionen durften also eher spielen als ich. Aber die Fans von Shovel Knight sind sehr geduldig und dankbar, schließlich bekommen wir seit Jahren hervorragende Inhalte geliefert, obwohl wir nur ein einziges Mal bezahlt haben! Es gab nicht den üblichen Shitstorm, während die Veröffentlichung wieder und wieder verschoben wurde. Stattdessen blieben alle ruhig und vorfreudig, denn wir wussten: Es würde sich lohnen. »Nehmt Euch so viel Zeit, wie Ihr braucht! <3« war da zu lesen, oder »Wird noch Geld benötigt? Ich zahle alles!« (Das fühlt sich wie eine wohltuende, erfreuliche Seltenheit im Internet an.)

Dann, eines Nachts, stand der Download bereit – seitdem spiele ich.

Was das Maß an neuen Inhalten betrifft, überbot der erste DLC, Plague Of Shadows, bereits jede AAA-Fortsetzung. In Zeiten, in denen Ubisoft, EA und Activision Jahr für Jahr eine unfertige, »neue« Version ihrer schwerfälligen Zugpferde für 70 Euro in den Markt schmeißen, (die sich abgesehen von einer anderen Menüführung meist kaum merklich von ihren Vorgängern unterscheiden) kommt Yacht Club Games daher und macht alles richtig. Ein Studio, das weniger Geld verdient, als es eigentlich sollte – normalerweise ist das umgekehrt. Es gibt ein Level im Spiel, die »Hall Of Champions«, ein »living monument to the founders of this great land«. Eine Burg, die von Geistern besetzt und in Dunkelheit gehüllt wurde. Um die Burg betreten zu dürfen, muss man vorher 5000 Goldstücke bezahlen. Besiegt man die Geister, werden nach und nach Portraits und Gemälde von den wichtigsten Personen der Kickstarter-Kampagne sichtbar, die Shovel Knight ermöglicht haben. Ist der letzte Geist vertrieben, entschuldigt sich der Torwächter, er hätte uns ja gar nicht darauf hingewiesen, dass die Burg verflucht sei, aber dieses Risiko müsse man eben eingehen, wenn man für etwas im Voraus zahlt, ohne die Details zu kennen. Wow.

Loopiloop

Nun aber zu Specter Of Torment. Ich schlüpfe in die Haut (oder besser gesagt in die Knochen) des untoten Sensen-Ritters Specter Knight, einem Mitglied der »Order Of No Quarter«. Er ist es, der von der bösen Enchantress erpresst wurde und die neutralen Ritter des Landes vor dem Einschreiten durch Shovel Knight davon überzeugen musste, dem Orden beizutreten – wir spielen also ein Prequel zum Originalspiel.

plains

Aber anders als noch im ersten DLC ist das hier ein vollkommen neues Abenteuer geworden, alle Level sind auf beeindruckende Art und Weise umgebaut (und umgefärbt) worden, um sie den Fertigkeiten der neuen Spielfigur anzupassen. Specter Kight beherrscht den unter Plattformern beliebten »Wall Jump« und kann sich per »Dash Slash« mithilfe seiner Sense diagonal durch die Luft katapultieren, eine sehr interessante und wundervoll dynamische Spielmechanik. Wir haben es hier wieder mit einem Meisterwerk der Plattformerei zu tun, das einen angemessenen Schwierigkeitsgrad bereit hält, dabei durch seine bemerkenswert präzise Steuerung aber niemals frustriert. Für den Abenteurer sind wie gewohnt eine kleine Handvoll Rollenspiel-Elemente über das Spiel verteilt worden. Eine ganz besonders schöne Idee sind die kurzen, nach jeweils drei Leveln auftauchenden, entsättigten Episoden, in denen man selbst die Vorgeschichte von Specter Knight spielt.

Donovan

Selbst die fabelhafte Musik wurde für das neue Abeuteuer aktualisiert, die musikalischen Themen der einzelnen Level wurden teilweise beibehalten, allerdings in eine Parallel-Tonart gehoben, und allerspätestens jetzt gehen mir allmählich die Superlative aus. Wie geil sind DIE denn? Ich habe NICHTS dafür bezahlt! Und da gibt es keine einzige Werbe-Einblendung, es gibt kein In-Game-Purchase-Scheiß, keine Quer-Verweise, nix! Es ist ein vollwärtiges, perfektes Spiel. Plattformer-Glück. Shovel-Love. Nyck tanzt den rituellen (und zertizifierten) Apfisch-Walzer.

Hurra. Ich geh’ spielen.

3 Dimensional – Nintendo 3 DS

Nintendo 3DS
Bild: Nintendo

Seit ein paar Wochen spiele ich auf dem Nintendo 3 DS. Hier ein kurzer Ersteindruck von dem neuesten Nintendo-Handheld.

Anfangs faszinierte mich zunächst der durch eine kleine Technikspielere erstaunliche 3D-Effekt, allerdings verpufft die Begeisterung nach mehrmaligem Gebrauch. Nicht weil er schlecht gemacht ist, aber beim Spielen wird das Dreidimensionale irgendwann überflüssig. Allerdings gibt es bisher auch noch kein Spiel, das die zusäzliche optische Spieltiefe irgendwie besonders ausnutzen würde.

Der obere Screen ist dann auch noch sehr klein, man schaut also immer nur „hinein„, es gibt keinerlei „Heraustreten„, oder ähnliches, das ja im Kino druchaus fasziniert.

Ansonsten ist der 3DS allerdings ein schönes Gerät, wurde leicht umgestaltet. Es gibt nun einen zusätzlichen Analog-Stick und eine Art „Home“ und „Select„-Buttons mit denen man ein Spiel pausieren und ins Konsolen-Menü gehen kann.

Die eigentlich spannenden Funktionen des Handhelds jedoch funktionieren noch nicht. Dazu gehört das Internetangebot von Nintendo mit Multiplayer, Netzwerk und Shopfunktionen. Das soll später nachgeschaltet werden. Zusätzlich schaltet der 3DS sich konstant in einen Wireless Such- und Empfangsmodus und scannt die Umgebung nach anderen Konsolen um Inhalte Austzutauschen. So kann man beispielsweise andere Mes (oder wie auch immer die heissen) sammeln und sie in Mini-Games einsetzen. Die Mini-Games fand ich jetzt auf den ersten Blick nicht so spannend, die Idee aber nett.

Scheitern tut das Wireless-Scan-Ding bei mir eigentlich nur daran, dass es in meiner Umgebung scheinbar niemanden mit einem 3DS gibt…

Eine weitere nette Spielerei ist die 3D-Kamera-Option. Das Gerät besitzt zwei versetzte Kamera-Linsen auf der Front, so dass man durch übereinanderlegen von zwei gleichzeitig geschossenen Bildern einen 3D-Effekt faken kann. Von Nachteil ist natürlich, dass man diese 3D-Fotos dann auch nur auf dem DS anschauen kann. Die Qualität der Kamera ist wie bei den Vorgänger-Modellen nicht berauschend.

Einen großen Nachteil beim 3DS empfinde ich die kurze Akkuzeit. Natürlich schlagen diese ganzen Standby-Scans und automatischen Programme (wie der automatische Schrittzähler) auf den Stromverbrauch. Der 3D-Betrieb wird wahrscheinlich auch noch einiges beitragen. Die Batterie ist auf jeden Fall sehr schnell alle und der 3DS möchte daher ständig wieder in seine Dockingstation.

Andere Aspekte, die gerade durch die Medien gingen, wie auftretende Übelkeit nach Nutzen des 3D Effektes beim Spielen, oder mysteriöse Bugs, bei denen die Konsole abstürzt beachte ich hier nicht. Unwohlsein und Übelkeit werte ich eher als subjektive Erfahrung (mir wird öfters schlecht, wenn ich viel am Handheld zocke, nicht nur beim Spielen in 3D) und da man jederzeit durch einen Regler den Effetk dazu, oder auch ausschalten kann sollte das kein Problem sein. Bugs werden seitens Nintendo in der nächsten Zeit behoben werden.

Mein Fazit ist: wenn ich mir nun einen Nintendo DS kaufen würde, würde ich durchaus zum 3DS greifen. Besonders empfehlen würde ich ihn nicht aufgrund des 3D-Features, sondern eher wegen des Analog-Sticks und den zusätzlichen Internetoptionen…