Gestern habe ich ein Spiel im Playstation Store entdeckt: Hand of Fate. Der Titel wurde letztes Jahr über Kickstarter finanziert und nun Anfang des Jahres (2015) von der kleinen australischen Spieleschmiede Defiant herausgebracht. Ich hatte es zwar auf meiner Funding-Liste, mich aber aus irgendwelchen Gründen gegen eine Teilnahme am Crowdfunding entschieden.
Hand of Fate ist eine Art Dungeon Crawler auf Kartenbasis (siehe Cardcrawl, wobei letzteres viel rudimentärer ist) mit Action Elementen.
Wie es beginnt…
Ein geheimnisvoller Fremder lädt den Spieler an den Tisch und breitet Spielkarten vor ihm aus. Beginnt eine Spielrunde, so mischt der Kartengeber sein Deck, bildet ein paar kleinere Nachzieh-Stapel und legt eine Handvoll Karten auf dem Tisch verdeckt als eine art Spielplan aus. Dieser Weg aus Karten wird anschließend mithilfe einer kleinen Spielfigur abgeschritten, die Karten werden aufgedeckt, sobald eine betreten wird.
Die Karten repräsentieren Begegnungen (Kreaturen, Händler, Monster), Gegenstände (Waffen, Schätze, Ausrüstung, Flüche, Segen), oder Orte, die jeweils Handlungen auslösen, oder das „Spielerdeck“ bilden, bzw vom Spieler genutzt werden (Ausrüstung). Jede Karte verfügt über einen beschreibenden Text, so dass durch das Abspielen der verschiedenen Karten eine kleine Geschichte entsteht.
Zudem kommentiert der der geheimnisvolle Gegenspieler jede Karte und die getroffenen Entscheidungen, oder Ergebnisse. Seine Kommentare tragen viel zur dichten Atmosphäre des Spieles bei.
Jeder Spielzug kostet Ressourcen in Form von Rationen, der Spieler sammelt Gold und/oder Schätze und verbraucht Teile seiner 100 Lebenspunkte.Waffen, Rüstungen und Gegenstände können ausgerüstet werden und verbessern die verschiedenen Attribute des eigenen Charakters.
Ein Kniff des Spieles besteht darin, dass Kämpfe in kleinen Kampfarenen als Action-Sequenz ausgetragen werden. Das Kampfsystem ist zwar recht simpel, aber hübsch in das gesamte Spiel eingebunden. Die Kämpfe selber scheinen in der Regel auch eher kurze Scharmützel zu sein.
Neben den Kämpfen gibt es noch eine Zufallsmechanik um die Folgen von Ereignissen, bzw einigen Entscheidungen auflösen zu können. Hier werden in „Wo ist die Erdnuss“-Manier eines Taschenspielers mehrere Karten kurz offen ausgespielt und dann verdeckt gemischt. Der Spieler muss nun eine dieser Karten wählen und je nachdem ob er eine Erfolgs- oder Misserfolgs-Karte zieht nimmt die Geschichte eine positive oder negative Wendung.
Durch das Durchspielen der verschiedenen Karten können Belohnungen in Form von Tokens erspielt werden. Nachdem die letzte ausgelegte Karte auf dem Tisch, der Endgegner, erreicht und besiegt ist, ist die Runde abgeschlossen und das Abenteuer bestanden. Die gewonnenen Tokens werden nun gegen neue Spiel-Karten eingetauscht, die als zukünftige Ereignisse dem Abenteuer-Deck zugeordnet werden, aber auch unterstützende Spielerkarten (Waffen, Zauber, andere Ausrüstung) sein können. Am Anfang der nächsten Runde können einige Karten wahlweise in das Deck gemischt werden. So kann man, wenn auch begrenzt, ein wenig Strategie in das Spiel bringen. Allerdings erfährt man die volle Wirkung und alle Eigenschaften einer Karte erst, wenn man ihr im Spiel begegnet und sie „abgespielt“ wird.
Anfangs kündigt der geheimnisvolle Fremde 12 Endgegner an, die besiegt werden müssen, bevor man gegen ihn höchstselbst antreten könne. Es gibt also einen größeren Rahmen, den es durchzuspielen gilt, sofern man das gesamte Spiel lösen möchte. Anzufügen wäre auch noch, dass alle Endgegner in einem extra Endgegner–Schränkchen verwahrt werden, die besiegten offen, die noch zu besiegenden verdeckt. Die Besiegten Endgegner werden im übrigen als normale Monster-Karten in das aktuelle Deck gemischt, so dass man ihnen durchaus mehrmals begegnen kann.
Insgesamt ein schönes, dichtes, stimmungsvolles Spiel, mit einer interessanten, innovativen Mechanik. Rundherum hübsch gemacht, der Gegenspieler sticht besonders positiv hervor (super Gesprochen!), die Umsetzung der Kämpfe und Kampfarenen empfinde ich als Schwachpunkt, der aber alles in allem gut zu verschmerzen ist. Es lohnt sich auf jeden Fall mal reinzuschauen.
Für den Preis von 17,99 Euro im PSN für PS4 erhältlich, oder für ca. 20 Euro für Mac/PC via Steam.
Abschliessend meine ersten „Hand of Fate„-Erfahrungen als „Rotke rockt„-Aufzeichnung:
nückse du machst ja lets play! a waunsinn! wusste ich gar nicht… spiel sieht interessant aus, aber seit dem playstation eye wahsinn in der kellerkammer des moores bin ich auf kartenspiele allergisch 🙂