»Resi 5«, aber ohne Kawata-san

Ich finde es furchtbar, wenn Leute das Spiel »Resi« abkürzen. Dann kann man auch gleich die »Präse« vorbereiten, oder zum »Orga-Team« gehören. Ganz schlimm.
Ich habe mich ohnehin schon immer gefragt, warum der Originalname »Biohazard« nicht übernommen wurde – eeeegal.

Nun haben wir also 4 Stunden Resident Evil 5 gespielt, bevor uns (vermutlich von EA-Games) der Strom abgedreht wurde, damit wir uns von RE5 trennen. Eigentlich hat man nämlich keine Lust, sich von dem Actionthriller zu trennen, sind die Parallelen zu einem Kinofilm doch so eklatant: Alle paar Minuten werden uns aufwendig inszenierte Zwischensequenzen geboten, und es vergeht irgendwie kein Augenblick, ohne das jede Menge Schüsse fallen. Aber für eingefleischte, verwöhnte Fans der Serie… Fehlt doch da etwas.

Vorbei die Zeit des Denkens, vorbei die Zeit der Rätsel. Abgesehen von der Tastenbelegung auf dem mir vollkommen unbekannten X-Box-Controller muss man nämlich überhaupt nicht mehr denken. Leute kommen auf uns zugestürzt – böse – wegballern. Kettensägen-schwingender Halb-Endgegner sprintet am Benzinfass vorbei – Benzinfass wegballern – Explosion – Schluss mit Kettensäge. Nein, leider ist nichts mehr von der charmanten »Hochspannung durch Unwissen« früherer »Resi-Teile« zu finden. Wir haben uns während der 4 Stunden Dauerfeuer (Munitionsknappheit gibt es nicht wirklich, die Zombie-Hunde droppen freundlicherweise Patronen) nicht ein einziges Mal festgefahren, stets zeigt eine gelbe Markierung auf der GPS-gestützten Minikarte den Weg. (Zur Erinnerung: In RE1 musste man zuerst eine Karte FINDEN.) Falsch abbiegen kann man nicht, Fehlentscheidungen kann auch (noch) nicht treffen.

TROTZdem kommt kurzweilig mächtig viel Spaß auf, was für mich definitiv hauptsächlich am kooperativen Spiel liegt. Jede Menge Aktionen und Situationen binden beide Spieler ein, es gibt Türen, die nur zu zweit geöffnet werden können, Räuberleitern, gegenseitige Heilung, klassische Arbeitsteilung: „Du leuchtest, ich schieße!“ und so weiter. Die »Endgegner« erfordern (wohl alle) Kooperation, sie boten für mich richtig schöne Kämpfe.

Bleibt noch zu erwähnen, dass sich RE5 grafisch (und damit auch atmosphärisch) nicht zu verstecken braucht. »Lensflare-Effekte« (die zwar nichts Neues sind, aber trotzdem hübsch aussehen), äußerst detailreiche Umgebungen, Spiegelungen, richtig coole Gegner, hooohe Sichtweite und jede Menge spritzendes Blut und zerplatzende Zombie-Köpfe… Das bringt doch richtig Frohsinn. Wermutstropfen hierbei (für mich nicht weiter störend, da aus nahezu allen RE-Vorgängern gewohnt): Wer wie bei Crisis die Umgebung zerstören, Tische umschmeißen, wallos Gegenstände nehmen oder einfach randalieren will, kommt nicht auf seine Kosten.

Ein schönes, intensives Spiel, aber für mich über lange Zeit – und vor Allem ALLEINE – nicht übermäßig motivierend.

Wir warten auf die PS3-Umsetzung, zu der Nyck Euch dann was schreibt. Danke für den unterhaltsamen Tag!

20 Gedanken zu „»Resi 5«, aber ohne Kawata-san“

  1. Ich fands vor allem schön wie Adri und Tippi sich der klassischen Rollenverteilung hingegeben haben, der Kerl hat immer daneben geschossen, die Frau ist immer gestorben (mit und ohne Lampe).

    Mein Eindruck: grafisch wirklich hübsch, stabile Framerate, tolle Effekte. Die afrikanische Umgenung rockt, viele rotke-Brüder am start, die alle aussehen wie man sich Azzi im Keller eben so vorstellt (inklusive der Kettenhunde). Die Umgebung ist hübsch, aber in der Bewegungsfreiheit arg limitiert (alles absolut linear). Kontraste von Enge und Weite hätte ich besser gefunden.

    Irgendwie ist der Horror abhanden gekommen und einer Art seichtem Verfolgungswahn gewichen (wenn die Musik aufhört kann man ausruhen, dann sind nämlich alle Gegner tot). Das Game hat sich zum Shooter entwickelt. Alleine macht das weniger Spass, der Coop-Modus scheint viel lustiger zu sein.

    Blöde fand ich, dass es anscheinend nur eine begrenzte Anzahl an Zombie-Modellen gibt. Als da hautsächlich wären: ein X-ibit, ein Marshal Mathers, ein Sadam und ein Benicio del Torro. Das gibt einem eher das Gefühl, als würden die Jungs einfach immer aufstehen und immer wieder auf ein Neues erscheinen und hätten sich in der Zwischenzeit nur ein neues Outfit (T-Shirt, Schlafanzug, Hemd, gestreifter Pullover, lustiges Blümchenkleid) übergezogen. Ein wenig mehr Vielfalt würde da gut tun.

  2. REPLY:
    Gerade ist mir noch eingefallen, was dieses Gefühl von: »Ich vermisse etwas« noch wesentlich verstärkt hat! Es war ganz klar, als ich den Satz von David Attenbourough bezüglich der Luchse hörte: »The Lynx roams hundrets of miles in search of prey. He never visits the same patch of forest twice!«

    ––> Man muss niemals zurück!

    Wie üüüüübel war es, wenn man durch denselben Flur 25 Mal durch musste, und beim 26. Mal brechen die Bluthunde durch die Fenster.

    DAS fehlt definitv bei Teil 5. Mir jedenfalls, denn man geht die Entwicklung vom Horror zum Terror ja bewusst.

  3. Noch einige kurze Eindrücke:

    Allgemeines:
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    – das Essen war lecker.
    – Resirosi 5 darf, kann und soll nicht mit Resi 4 verglichen werden.
    – die Resiwear aus dem Pressepack ist zum Glück so schlecht bedruckt, dass das aufgebügelte Bild bald abfällt und das Regal danach um ein schönes, schlicht schwarzes T-Shirt reicher ist.
    – Resi Degeni ist ein Film – ich dachte immer, das was es dazu im PSN als Download gab, wäre der Trailer zu einem Spiel.
    – Der Pressemann hat es genau richtig ausgedrückt: Mehr Terror, weniger Horror. Ob das der Reihe gut tut ?
    – Der XBox Controller gefällt mir nicht – ist aber wahrscheinlich Gewöhnungssache. Warum hat der eigentlich ein Kabel ?

    Resident Evil 5 (Preview Ver. XBox):
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    – die Grafik gefällt.
    – Redfields dicke Muskeln sind nicht antrainiert, sondern gezüchtet. Er hat kein Stück mehr Kraft als Rosi, ausser wenns um Hilfestellung beim Klettern geht. Warum unterscheiden sich die Charaktere eigentlich nicht weiter in ihren Eigenschaften ? Damit hätte dem Spiel doch recht simpel mehr Tiefe verliehen werden können!
    – Rosi verliert Milch.
    – Hunde haben Munition dabei.
    – Die Einwohnern sind von der Bankenkrise nicht betroffen, weil sie keine Bank haben, sondern ihr Gold in ihren Hunden, in sich selbst, ihren Melonen, bzw. Kürbissen und vor allem in allen möglichen Vasen und Kisten lagern.
    – Ko-op macht viel Laune, zumindest ein paar Stunden (oder bis zum Stromausfall). Für eine echte Kaufempfehlung reicht das nicht.
    – Die Bosskämpfe sind gut, vor allem da es ohne Ko-op nicht geht. Auch das Wegschneipern mit der Dragunov ist nett – weitere Waffen sind bestimmt spassig.
    – Viele Details gefallen, z.B. die unterschiedlichen Nahkampf oder Fatality Animationen.
    – Afrika muss riesige Papiermüllhalden haben, da sich Kartons kein Stück zerkleinern lassen – hier muss die Umgebung flexibler werden.
    – Das Spiel ist zumindest in den ersten Stunden im Ko-op zu leicht und (mir) zu linear (Dead Space zu zweit).
    – Beim Spielen identifiziert man sich zunehmend mit den geschätzen 500 Zombies, die pro Level weggeschnetzelt werden: Die wilde Ballerei ist ist ähnlich hirnlos wie die Zombies.

    Zombies:
    ~~~~~~

    – Die Gegner sind keine. Meinetwegen sind es virenverseuchte Stammesmitglieder, degenerierte Bewohner von degenerierten und verkommenen Städten und abgehalfterte ebenfalls virenverseuchte Einwanderer. Aber keine Zombies. Denn Zombies MÜSSEN langsam schlurfen, die Arme nach vorne halten und Hirn fressen.

  4. REPLY:
    Nyck, abgesehen davon, dass Du Dich nicht getraut hast, selbst ordentlich mitzuschnetzeln und Dir deshalb eigentlich nicht erlauben kannst, mein hervorragendes Teamplay zu kritisieren, hast Du auch ansonsten leider keine Ahnung: „S“ ist die in Japan übliche Bezeichung für die beste Bewertung. Áuch z.B. bei Valkyria Chronicles war das in der Originalversion so. Weil man aber Angst hatte, das Amerikaner und andere Nichtübertellerränderseher das nicht verstehen würden, hat man dies bei Valkyria Chronicles für den Ami- und Euromarkt geändert. Aus „S“ wurde „A“, aus „A“ wurde „B“ usw. Sollte man mit Rücksicht auf Dich bei Resi 5 hier vielleicht auch machen. Noch sicherer wäre es wahrscheinlich, wenn man das deutsche Schulnotensystem nutzt. „Sehr gut“ bis „ungenügend“, natürlich jedesmal ausgeschrieben.

    Edit: Hier noch ein link: http://en.wikipedia.org/wiki/Rank_up

  5. REPLY:
    Pah! Ihr habt ja nicht mit mir spielen wollen und habt auf Elite-Einheit gemacht, musstet Euch dann aber trotzdem ständig vom Delta-Team raushauen lassen. Da war ich im Singleplayer deutlich mutiger und habe mich (wie Tippi ja auch) alleine den Horden entgegengeworfen. Hättest Du in der Game-Schule aufgepasst wüsstest Du auch, dass der beste Rang immer noch „SSS“ darstellt. Das sind immer noch zwei Esse mehr als Du jemals gesehen hast. Das ist auch der Grund warum Du nix vom Paspiel vesrstehst und es bei Dir immer beim Fluschwein bleibt. Aber weil ich ein friedlicher Rotke bin ziehe ich jetzt lieber einen Schlustrich.

    Wo wir beim Thema sind: Esse. Ken, kannst Du bitte das Rezept von diesem Zeugs posten?

  6. Das ständige Wiederholen der Worte „Ulaga Ulaga“ ist eine Hommage an Primož Ulaga, dem ehemaligen jugoslawischen Skispringer. Er gewann 1988 in Calgary die Mannschafts-Silbermedaille und ist momentan der Skisprung-Verbandspräsident in Slowenien.

    Die Plakate beziehen sich selbstverständlich auf das Londoner Sushi-Restaurant „Kulu Kulu“ (39 Thurloe Place, London, SW7 2HB), in dem man das schmackhafte, afrikanische Gericht „Saka Saka“ bestellen kann. Dieses vegetarische Gericht (auch Mpondou, Mpondu, oder Pondu genannt) besteht hauptsächlich aus den Cassava-Blättern (in der westlichen Welt besser bekannt als Manioc bzw. Yucca).

    Warum die in London ein afrikanisches Sushi-Restaurant aufgemacht haben, weiß ich nicht. Ist aber auch egal. Hier ist das Rezept (in englischer Sprache):

    It’s the main dish in Racoon Africa (near Congo), it’s served with foufou or cassava. It takes 3 hours to cook it when its fresh and 4 hours when its frozen.

    3 packages of frozen cassava leave
    1 package of frozen spinach (or fresh)
    2 green sweet pepper(cleaned and finely chopped)
    half habanero pepper ,chopped
    1 small package of green onions
    1 big red onion roughly chopped
    1 big red onion cut in round
    6 big cloves of garlic ,mashed
    salt,black pepper to taste
    1 and half of palm oil
    half cup of peanut butter
    1 liter of water

    You need to be patient when cooking this dish, it should delicious when well done.
    So, put all the ingredients together in the pan except: peanut butter, palm oil, onion cut in round. The water shoud cover the veggie.
    Let it boil till the cassava leaves are tender when you taste, if not soft add more water.the secret is to have them soft before the final step (oil and peanut butter).
    Once the veggies are soft, you should have at least 1 cup of water left, if not add so and set the pan aside.
    In a small container melt the peanut butter with some oil and pour over the veggies, mix them all together;
    in a frying pan heat the remaining oil till start to smoke,
    Then add the onions and then pour onto the the veggies and return the pan to the fire. Mix everything together and let it simmer for 15 min and ajust the spices.Serve with cassava or foufou or rice, bread or boilled yuca.

    Just be patient when cooking saka saka or pondou. Use canola oil if dont have palm oil.

    Guten Appetit!

  7. der wohl längste thread auf muttererde! dafür gibts ein „A-S-S“ – oder wie war das mit dem japanisch-deutschen schulnotensystem?

    danke auch für das rezept und die aufklärung bezüglich ulaga ulaga – ich lieg gerade am boden… huahuahua!!

    und übrigens: was macht die versammelte mannschaft beim resi-spielen, wenn der azzi nicht dabei ist? schande über euch, schande! mögen euch die kettenhunde fressen.

    aber in wahrheit mag ich eh nicht resi-spielen denn da hab ich immer solche angst.

  8. REPLY:
    Damit bist Du wahrscheinlich die neue Zielgruppe der „Resi“-Macher. Denn Angst bekommt man beim neuen Titel nicht, nicht mal einen ordentlichen Schrecken. Und das lag nicht an der Hyatt-Atmosphäre, sondern schlicht an den Gegnermassen.

  9. REPLY:
    Keine Sorge, Azzilein. Du WARST dabei, inklusive der Kettenhunde…

    Da isser doch:

    Der Kettenhund:

    Hier nochmal ein paar andere Eindrücke. Tippi, Adri und Sadam:

    Und dazu noch der mystische Altair-Klon:

  10. REPLY:
    *lächel*

    Viele Leute sagen mir eine Menge weibliche Gene nach – jetzt waren nyckse und Adri selbst Zeuge: Natürlich geht die mutige Tippi vorne weg, lässt sich auf die Dächer werfen, trägt die Lampe, sprüht Heilung um sich, verliert Milch, wird dann aber letzten Endes wieder und wieder vom Mann gestorben.
    Alleine hätte sich Adri doch nicht einmal aus dem Jeep getraut, und der Grund ist nicht der Horror, denn… Der ist ja mittlerweile missing.

    Als das revolutionäre Meisterwerk Resident Evil vor 12 Jahren erschien, war ich 14 Jahre klein. Kooperativ spielten wir das im Keller durch, und das härtet ab! Für mich ist es das beste Spiel der Serie, ganz egal, was da noch kommt. Jetzt sieht es tausend Mal realistischer aus, ist aber leider null spannend.

    Liegt das an mir oder dem Spiel? Vermutlich beides.

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