Konfliktpotential

Inderst/Just (Hrsg.): Contact · Conflict · Combat
Contact. Conflict. Combat. Verlag Werner Hülsbusch

Kurze Empfehlung für obiges Buch, in diesem Frühjahr im Verlag Werner Hülsbusch erschienen. Contact · Conflict · Combat, herausgegeben von Rudolf Inderst und Peter Just ist eine Sammlung von kurzen mehr oder minder empirischen Abhandlungen über die Tradition des Konfliktes in Videospielen.

Dabei geht es in den Texten nicht nur um die Gewaltdarstellung innerhalb der Spielewelten, sondern wesentlich vielschichtiger um die unterschiedlichen Konfliktebenen, die in aktuellen Videospielen auftauchen und denen sich ein Spieler ausgesetzt sieht. Das kann dann ein Moralwertsystem in Mass Effects genauso betreffen wie eine terroristische Handlung in Call of Duty 5, oder den inneren Konflikt des Helden in Prince of Persia: Warrior Within.

Kurzweilig bis anstrengend zu lesen, in jedem Falle aber inspirierend und zum Nachdenken anregend. Pflichtlektüre für jede Debatte im Dunstkreis des virtuellen Vergnügens.

3 Dimensional – Nintendo 3 DS

Nintendo 3DS
Bild: Nintendo

Seit ein paar Wochen spiele ich auf dem Nintendo 3 DS. Hier ein kurzer Ersteindruck von dem neuesten Nintendo-Handheld.

Anfangs faszinierte mich zunächst der durch eine kleine Technikspielere erstaunliche 3D-Effekt, allerdings verpufft die Begeisterung nach mehrmaligem Gebrauch. Nicht weil er schlecht gemacht ist, aber beim Spielen wird das Dreidimensionale irgendwann überflüssig. Allerdings gibt es bisher auch noch kein Spiel, das die zusäzliche optische Spieltiefe irgendwie besonders ausnutzen würde.

Der obere Screen ist dann auch noch sehr klein, man schaut also immer nur „hinein„, es gibt keinerlei „Heraustreten„, oder ähnliches, das ja im Kino druchaus fasziniert.

Ansonsten ist der 3DS allerdings ein schönes Gerät, wurde leicht umgestaltet. Es gibt nun einen zusätzlichen Analog-Stick und eine Art „Home“ und „Select„-Buttons mit denen man ein Spiel pausieren und ins Konsolen-Menü gehen kann.

Die eigentlich spannenden Funktionen des Handhelds jedoch funktionieren noch nicht. Dazu gehört das Internetangebot von Nintendo mit Multiplayer, Netzwerk und Shopfunktionen. Das soll später nachgeschaltet werden. Zusätzlich schaltet der 3DS sich konstant in einen Wireless Such- und Empfangsmodus und scannt die Umgebung nach anderen Konsolen um Inhalte Austzutauschen. So kann man beispielsweise andere Mes (oder wie auch immer die heissen) sammeln und sie in Mini-Games einsetzen. Die Mini-Games fand ich jetzt auf den ersten Blick nicht so spannend, die Idee aber nett.

Scheitern tut das Wireless-Scan-Ding bei mir eigentlich nur daran, dass es in meiner Umgebung scheinbar niemanden mit einem 3DS gibt…

Eine weitere nette Spielerei ist die 3D-Kamera-Option. Das Gerät besitzt zwei versetzte Kamera-Linsen auf der Front, so dass man durch übereinanderlegen von zwei gleichzeitig geschossenen Bildern einen 3D-Effekt faken kann. Von Nachteil ist natürlich, dass man diese 3D-Fotos dann auch nur auf dem DS anschauen kann. Die Qualität der Kamera ist wie bei den Vorgänger-Modellen nicht berauschend.

Einen großen Nachteil beim 3DS empfinde ich die kurze Akkuzeit. Natürlich schlagen diese ganzen Standby-Scans und automatischen Programme (wie der automatische Schrittzähler) auf den Stromverbrauch. Der 3D-Betrieb wird wahrscheinlich auch noch einiges beitragen. Die Batterie ist auf jeden Fall sehr schnell alle und der 3DS möchte daher ständig wieder in seine Dockingstation.

Andere Aspekte, die gerade durch die Medien gingen, wie auftretende Übelkeit nach Nutzen des 3D Effektes beim Spielen, oder mysteriöse Bugs, bei denen die Konsole abstürzt beachte ich hier nicht. Unwohlsein und Übelkeit werte ich eher als subjektive Erfahrung (mir wird öfters schlecht, wenn ich viel am Handheld zocke, nicht nur beim Spielen in 3D) und da man jederzeit durch einen Regler den Effetk dazu, oder auch ausschalten kann sollte das kein Problem sein. Bugs werden seitens Nintendo in der nächsten Zeit behoben werden.

Mein Fazit ist: wenn ich mir nun einen Nintendo DS kaufen würde, würde ich durchaus zum 3DS greifen. Besonders empfehlen würde ich ihn nicht aufgrund des 3D-Features, sondern eher wegen des Analog-Sticks und den zusätzlichen Internetoptionen…

R.I.P. geliebte PS3, oder: wie mich das YLOD heimsuchte

Etwas schreckliches ist passiert. Es passierte unerwartet, es passierte plötzlich, es passierte schnell: heute wurde ich vom YLOD heimgesucht. Besser meine PS3 wurde vom YLOD heimgesucht.

Falls ihr nicht wisst, wer oder was das YLOD ist: es handelt sich dabei um das „Yellow Light of Death„. Das YLOD ist ein Todesurteil, das YLOD ist das Ende eines Gerätes, das YLOD ist ein Supergau für einen Gamer.

Ein klassischer YLOD zeichnet sich durch folgende Symptome aus:

  1. die Playse geht einfach aus (sofern sie an war), sie stürzt ab, zeigt Grafikfehler, oder freezed
  2. dann geht die Playse nicht mehr an: beim Hochfahren geht der Lüfter kurz an, das grüne Licht leuchtet, dann blinkt plötzlich kurz ein gelbes Licht, es piept dreimal schnell hintereinander, danach bleibt ein konstant blinkendes rotes Licht
  3. die Playse verbleibt rot blinkend, kein Signal geht an den Fernseher,
    der Screen bleibt schwarz
  4. eine eingelegte DVD/Bluray kann nicht mehr ausegworfen werden, auch nicht mit dem alten Trick (während man den Kippschalter hinten auf der Rückseite einschaltet gleichzeitig den Eject-Knopf gedrückt halten)

Was daran richtig schlimm ist: alle mit der PS3 verknüpften Daten sind verloren.
Letzteres bezieht sich nicht auf Bilder, oder Musik, etc, die auf der Festplatte sind (die kann man rausnehmen und kopieren). Aber alle Speicherstände von Games sind mit der PS3 verlinkt auf der sie erstellt wurden und können nicht mehr auf ein anderes Gerät kopiert werden!

Ausser man speichert sie von der aktuellen PS3 via Ethernet und dem PS3 Tool auf eine andere Playstation, oder über USB-Stick, SD-Karten.
Aber dafür muss die Playstation an sein, also funktionieren!!!

Supergau.

Im Netz kursieren fürchterliche Tipps via Blogs, oder Youtube-Videos. Da stecken Leute ihre PS3 in Umluft-Backöfen, oder Fönen so lange in die Luftungsschlitze, dass das Gehäuse schmilzt. In der Verzweiflung tut man ja vieles, aber so etwas?!?

Der Hintergrund eines YLODs ist zunächst nur, dass irgendein Fehler im Gerät passiert ist, die Playstation zeigt alle Fehler durch Blinken an. Ein gängiger YLOD Fehler ist, dass einer der Grafikchips auf dem Board der PS3 durch Überhitzung den Kontakt zum Mainboard verliert (Kontakte schmilzen). Allerdings kann auch das Netzteil, oder eine Sicherung defekt sein. Welche Ursache den YLOD hervorgerufen kann man nur erfahren, wenn man sein Gerät aufschraubt und durchmisst.

Ja, man kann sein Gerät einschicken, oder zu einem Reparatur-Service geben. Auch nach Ablauf der Garantiezeit. Das dauert aber. Und eine Datenrettung ist nicht sicher. Und eine finale Behebung des Fehler ist nicht sicher (hängt von den Fähigkeiten des Reparateurs ab und wie ich mittlerweile vielfach gelesen habe passiert da viel Schmufix). Und es kostet Geld.

Da ich ein Gerät der ersteren Generationen besitze (V2) und es sich bei mir auf den ersten Blick wahrscheinlich um einen Kontakverlust beim Grafikchip handelt, bin ich wild entschlossen den Eigenbauschrauber-Weg zu gehen um meine Daten und meine Playstation zu retten (zumindest temporär, so dass ich an die Daten ran kann). Ich werde das Gerät aufschrauben, es säubern, checken und gegebenfalls die Chips manuell erhitzen um durch erneutes schmilzen (reflowen) die Kontaktstellen wieder zu verlöten und dann die ableitende Hitzeschicht auf den Prozessoren erneuern. Und somit den Tod der Playstation und der Daten verhindern, oder zumindest herauszögern. Auch das kostet. Aber es kostet sehr viel weniger (Materialkosten so um die 16 Euro!). Am Ende des Weges wird eine neue PS3 stehen. Irgendwann. Oder eben meine geliebte alte V2.

Sehr gute Informationen über PS3-Fehler, Hintergründe, etc habe ich übrigens bei trisaster.de gefunden.

Ich habe mir also über Amazon einen Torx 10 bestellt (aus irgendeinem Grund habe ich viele Torx-Dreher, aber keinen Zehner), ein Bosch Heißluftgebläse mit digitaler Temperaturanzeige (yeah!) und Arctic Silver 5 Temperaturpaste. Über meine Erfahrungen werde ich berichten.