Nahverkehr

U-Bahn fahren ist doch schön… Unter anderen Umständen vielleicht. Momentan liegt Metro: Last Night von Deep Silver im Handel. Der zweite Teil aus der Romanumsetzung von Dmitry Glukhovsky scheint spielenswert zu sein, obwohl es sich um um einen First-Person-Shooter mit „Moralentscheidungen“ handelt von denen die Konsolen in letzter Zeit überflutet werden.

Die Story: das Moskauer Untergrundbahn-Netz ist so angelegt, dass es als Bunkersystem für einen etwaigen Atomkrieg dienen kann. Der Notfall tritt ein, da die Erde von einer ausserirdischen Spezies besucht wird und nur durch das Zünden mehrerer Atomsprengköpfe und den damit verbundenen Exodus aufgehalten werden kann . Dies jedenfalls ist die Vorgeschichte und das Ende aus dem ersten Teil (es handelt sich dabei jedoch um ein folgenschweres Missverständnis, denn eigentlich sind die Ausserirdischen ganz nett und wollen nur spielen).

Egal. In der Rolle des Helden von damals, dem vermeintlichen Retter der Menschheit (und gleichzeitigen Zerstörer der Erdoberfläche) betritt der Spieler die Szenerie. Innerlich geplagt, da er als Einziger um den Umstand weiß, dass die Aliens eigentlich mit friedlichen Absichten auf die Erde gekommen sind. Und siehe da, es gibt nicht nur auf Seiten der Menschheit Überlebende (unter der Erde), sondern auch bei den Ausserirdischen (an der Oberfläche). Und als hätten erstere nicht schon genug soziale Probleme miteinander öffnet irgend so ein Idiot (der Spieler) lustigerweise auch noch den einzigen Zugang zum Metrosystem…

Schönes Setting und neben den ganzen Endzeit-Trailern noch ein kleines Guerilla-Filmchen im Stile des Halo-Trailers von – ach ich weiß nicht mehr welches Jahr das war – den ich euch nicht vorenthalten wollte. Nicht so gut wie der angesprochene Film von damals, aber nett gedacht.

Na, endlich: Aliens am Horizont

Es ist soweit, die Aliens sind da! Endlich. Nach ein paar Verspätungen hat 2K Games die „refurbished“-Version des Klassikers UFO: Enemy unknown (ehemals von Mythos Games und MicroProse) herausgebracht. Um es vorweg zu sagen, es ist auf jeden Fall schon einmal gut geworden. Zumindest so gut, als dass man wieder ein bisschen von dem früheren Spielgefühl bekommt. Rundenbasiert. Wo gibt es denn so etwas noch?

Schön ist, dass die erste Mission in Hamburg anfängt. Fühlt man sich gleich nordisch. Leider entpuppt sich der Hans-Albers-Platz nicht als der Hans-Albers-Platz und auch das Polizei-Auto ist grün und nicht blau. Dafür gibt es schönes Akzent-Deutsch (im englischen Original), wenn jemand um Hilfe ruft. Schade. Das wäre ein Hammer gewesen, wenn hier die Details gestimmt hätten (ich als Obernerd hätte auf so ewtas bestanden).

Ansonsten alles beim alten (und das ist sehr gut so): Basis bauen, Aliens ausforschen, Menschen retten, Aliens abmurksen, sich von Aliens abmurksen lassen, etc pp. Das Ganze sehr stimmungsvoll inszeniert und wie ich finde, optisch gut umgesetzt. Es fehlt mir noch die piepsig-wummernde Musik.

Bei allem aufgemotze, ist der Kern des alten Spiels, man schickt eine Truppe von mehr oder minder gut ausgerüsteten Elite-Soldaten in einen Einsatz um es mit einer unbekannten Anzahl, unbekannt fieser Aliens aufzunehmen, von denen erstgenannte nicht alle wieder zurückkommen werden, und von denen man jeden einzelnen beweinen, nachtrauern und/oder verfluchen wird, weil man ihnen Namen, Rang, Aussehen, Equipment und mühsame Einsatzerfahrung erarbeitet hat, dieser Kern ist geblieben.
(Es gibt da diesen „Ironman“-Modus, der es nicht erlaubt während einer Mission zu speichern)

So fesselt mich X-Com zur Zeit an meinen Rechner und ich bin sehr gespannt was es noch auf dem Kerbholz hat. Später also noch mehr dazu.

P.S.: Eine spannenden Alternative zu X-Com könnte übrigens auch eine Indie-Game Umsetzung von Desura werden, die sich in der letzten Produktionsphase befindet. Ein absolutes Fan-Ding. Hier wird noch mehr Wert auf die alte Anmutung (auch grafisch) gelegt. Unter Xenonauts kann man sich dort für 14,99€ als Vorbesteller registrieren und sich dann ab der Beta-Phase das Game über Steam runtersaugen.