Es wird gross – Skylander: Giants

Noch ein paar Tage und die Riesen sind am Start. Nachdem Skylander: Spyro’s Adventures im letzten (und diesem Jahr) wirtschaftlich ein riesiger Überraschungs-Erfolg für Activision gewesen, ist legt der Publisher nun Ende Oktober mit dem Sequel nach.

Spielerisch gibt es dabei ein paar Neuigkeiten, das Grundkonzept bleibt das alte. Plastikfiguren werden gekauft und via USB-Portal als Spielfigur in das Videospiel gebeamt. Diese können Eigenschaften aufleveln (werden dadurch stärker), sich lustige Hüte aufsetzen (werden dadurch bekloppter – es gibt nun NOCH mehr lustige Hüte) und merkwürdige Schätze finden, während sie nebenbei die Skylands vor Kaos retten.

Ganz nebenbei erneuert Activision dabei alle Spielfiguren und behebt damit auch nervige Hardware-Probleme (siehe korrupte Daten beim ersten Teil). Die Figuren werden, wie beim vorherigen Teil auch, in China produziert und sind von ähnlicher Qualität (die war so mittel, einige Figuren waren etwas schwach und brüchig in den Gelenken). Die neuen Figuren (zu erkennen an dem orang-farbigen Rand am Fußteil) sind zum Teil allerdings durch fliegeliensche LED-anmutende Beleuchtungs-Technik etwas aufgemotzter (sprich sie haben einige von innen leuchtende Teile, wenn sie auf das Portal gesetzt werden). Ein schöner Effekt, der die Kids beim ersten mal nutzen bestimmt beeindrucken wird.

Diese Mal wird es bestimmt keine Produktions- und Lieferengpässe wie zuletzt geben. Activision war von den großen Absatzzahlen überrascht worden, schuf dadurch eine unfreiwillige Sammlerbörse und einen florierenden Schwarzmarkt, der bei vielen Gamern (und Eltern) für viel Unmut gesorgt hat. Die Charaktere des ersten Teils bleiben dem Spiel komplett erhalten, die Figuren gleichen zudem denen der ersten Edition, bei einigen auserwählten wurden optische Anpassungen vorgenommen, und wiederum bei einigen wurden auch auf die Eigenschaften im Spiel modifiziert.

Die alten Figuren bleiben übrigens völlig kompatibel. Man muss also vorhandene Figuren nicht ersetzen, es sei denn man möchte doch die etwas schickeren haben, oder eben die neue Version seiner Lieblingsfigur. Und wie beim ersten Teil auch sind die Figuren Plattformunabhängig nutzbar. Ein nettes Feature ist zudem, dass man nun Figuren via Software resetten und auch Eigentümer-Rechte definieren, diese damit auch verschenken, oder gebrauchte Figuren im Originalzustand verhökern kann.

Unter den 40 neuen Figuren sind in jedem Element dann noch ein neuer Charakter und, wie der Titel des Spieles schon verrät, die handvoll Giants. Diese Figuren sind etwa doppelt so groß, etwas aufwändiger hergestellt und leuchten wie ein Christbaum wenn sie auf das Portal gesetzt werden.

Im Gameplay können die Giants wie alle anderen Charaktere gespielt und gesteuert werden. Sie eröffnen durch ihre Größe und ein paar neue Fähigkeiten allerdings auch bedeutende Zusatzfeatures. Höhere Ebenen können nun angeflogen, Löcher in den Boden gestampft und ferne Inseln herangezogen werden. Das eröffnet zusätzliche Bereiche in den einzelnen Levels. Auch hier wird die bekannte Philosophie verfolgt, dass man das gesamte Spiel mit den Grundfiguren komplett durchspielen und lösen kann, es durch Einsatz anderer Charaktere aber signifikant erweitert wird. Level werden doppelt so groß indem Elementar-Bereiche geöffnet werden, wenn die Figur des passenden Elementes gespielt wird. Und genau dieses Prinzip wird mit den Giants ebenfalls bedient: in jedem Kapitel gibt es Bereiche, die nur mithilfe einer Giant-Figur freigespielt werden kann.

Einige Erweiterungen im Gameplay wurde noch vorgenommen: die Rätseldichte im Spiel wurde ein wenig erhöht, es gibt zudem auch mehr Varianz in den Rätseln als zuvor. Und Gebäude können nun betreten werden.

Man merkt dem Spiel ferner den Zusammenschluss mit Hollywood an. Wie beim vorherigen Teil wurden Story und Dialoge von erfahrenen Drehbuchautoren aus der Filmbranche gescriptet, so bleibt der skurrile und liebenswerte Humor erhalten, der sich nun auch noch stärker im Leveldesign wiederspiegelt (in Kaos Mansion hängen zum Beispiel sehr, sehr schöne Porträits an den Wänden!). Und auch die einst von Hans Zimmer komponierte Musik fällt wieder sehr positiv auf.

Alles in allem auf den ersten, näheren Blick eine wirklich gelungene Fortsetzung. Auch wenn man jetzt schon weiß, dass viel, viel Geld in neue Plastik-Figuren gesteckt werden wird. Das Line-up komplementieren Web-Codes mit denen das Free-to-Play Online Game gespielt werden kann und ein App-Spin-Off für Telefon und Tablet. Dazu kommt sicher noch ein bisschen Merchandising. Denn Activision hat durch den Erfolg des ersten Spieles schnell gelernt, dass sie mit den Skylandern auf einer kleinen Marken-Goldader sitzen, die die Star-Wars-Franchise in den Kinderzimmern in die staubigen Ecken derselben verdrängt.

Eine merkwürdige Randnotiz noch: Skylander hat den Tommi Kindersoftwarepreis 2012 bekommen und wird zudem als pädagogisch sinn- und wertvoll eingeschätzt. Naja. Es soll ja auch Erwachsene gegeben haben, die begeistert die Skylands gerettet haben *hüstel*

„GET TO THE CHOPPER!!!“

Eines der Spiele, die mich in meiner Karriere egfesselt haben war definitiv X-Com: Enemy Unknown, oder auch UFO: Enemy Unknown (1994). Ich habe das Spiel mit meinem besten Freund bis zum Exzess auf dem PC seines Vaters gedaddelt. Weder der Nachfolger ein paar Jahre später noch ein PS1-Ableger konnten das Erlebnis der Spielmechanik des original X-Com-Games erreichen, so daß ich immer ein wenig wehmütig auf diese Zeit zurückgeblickt habe. Mit Einführung der 3D-Shooter ging die Spielmechanik dann endgültig flöten, lediglich auf ein paar Handhelds gab es noch rundenbasierte Games, dann aber meist Fantasy Rollenspiele.

Das Setting ist schnell erzählt: Ausserirdische landen auf der Erde, erst ein paar wenige, kleine, niedliche Kundschafter-Aliens, dann immer mehr und weiter entwickelte Abarten, bis später eine große Invasion droht. eine Spezialeinheit wird gegründet um diese Phänomene zu klären , die Aliens zu erforschen, Vorfälle zu untersuchen und später die Invasion zu verhindern.

Als Spieler übernimmt man nun die Rolle des Leiters dieser Spezialeinheit, baut ein Hauptquartier auf und fängt an die ersten Alien-Sichtungen zu untersuchen. Dabei wird man natürlich sofort in Kampfhandlungen verwickelt aus denen man Proben (tote, oder gefangene Aliens, Raumschiffe, Waffen, Metalle, Geräte, etc) mit nach Hause bringt. Durch das untersuchen dieser Proben kann man nun selber bessere Hilfsmittel entwickeln, neue Waffentechniken erstellen und einsetzen. Zugleich werden die Einsatzkräfte geschult und ausgerüstet, so dass man sich langsam einen immer grösseren, erfahreneren und besser ausgebildeten Stab zusammenstellt. Das ganze natürlich mit knappen Ressourcen, die es durch erfolgreiche Einsätze rund um den Globus auszubauen gilt.

Irgendwann fängt man dann an unterschiedliche Flugkörper zu bauen, Abfangjäger, Aufklärungsflugzeuge und Einsatzfähren. Durch höher entwickelte Radaranlagen werden mehr Vorfälle entdeckt, können Alien-Schiffe abgefangen und runtergebracht werden, später wird gar eine Invasion des fremden Planeten möglich.

Die Einsätze selber sind absoluter Nervenkitzel, da man den Einsatzort normalerweise nicht en Detail kennt und es bei fast jedem Einsatz neue ausserirdische Lebensformen zu erleben gibt. Üblicherweise wird man sofort nach der Landung unter harten Beschuss genommen und es ist von Anfang an völlig klar, dass nicht alle Einsatzkräfte (die einem nach kurzer Zeit sehr ans Herz wachsen) überleben werden…

Das faszinierende an X-Com ist die Mischung zwischen Strategie-Aufbau, rundenbasierter Action mit RPG-Elementen und dem beklemmendem Gefühl eines Survival-Horror-Spiels. Denn das Ganze ist eine äusserst brutale Angelegenheit…

Nun hat sich 2K entschlossen eine zeitgemäße Version zu entwickeln und sich dazu mit dem Lead-Designer Jake Solomon einen Fan des Ur-Spieles ins Haus geholt. IM Gegensatz zu früheren Versuchen sieht man das der neuen Entwicklung auch an, den Look und Feel scheinen ganz gut getroffen zu sein. Das Resultat erschient im Herbst für PC und Next-Gen, ein Grund für mich ein wenig aufgeregt zu werden.

Lutscher und Kettensäge

Darf ich euch auf diese kleine Perle der Videospielkunst hinweisen und damit schon einen kleinen Appetithappen für das diesjährige Teufelsmoor servieren?

Es handelt sich um ein Spiel, dass eine Lücke innerhalb der Game-Industrie schließt: das Cheerleader-Zombie-Kettensägen-Survival-Action-Adventure. Oder auch „Waschmittel-Spiel“.

Der japanische Game-Designer Suda51 (No More Heroes) pflegt aus irgendeinem Grunde eine echte Cheerleader-Vorliebe, sowie ein Händchen für das gekonnte Zerteilen von Körpern, und konnte Hollywood-Regisseur James Gunn (Dawn of the Dead) dafür gewinnen diese mit dessen Vorliebe für Zombies zu vereinen um daraus ein Videospiel zu machen. Das daraus entstandene digitale Machwerk sieht sehr krank aus. Genau das richtige fürs Teufelsmoor!